2018 in Bild und Text
22. Juni 2018
Feierlichkeiten zur Eröffnung des Hospizhauses in Coburg
Nachdem das neue Hospiz in der Kükenstraße in der vergangenen Woche bereits kirchlich geweiht worden ist, fand am Freitag auch noch ein offizieller Festakt zur Eröffnung statt. Dass diese Eröffnung ausgerechnet auf den 22. Juni 2018 fällt und somit auf den Tag, an dem Cisely Saunders 100 Jahre alt geworden wäre, freute Bayerns Gesundheits-ministerin Melanie Huml (CSU) ganz besonders. Denn Cisely Saunders gilt als Begründerin der modernen Hospizbewegung. 1967 eröffnete sie in London das erste Hospiz im heutigen Sinn. "Ich freue mich, dass wir mit der Eröffnung des neuen Hospizes in Coburg ihr Vermächtnis fortführen können", sagte Melanie Huml.
Das Hospiz, so die Ministerin, sei "ein Segen" und ein "Ort des Lebens". Der Mensch dürfe hier "er selbst sein - mit all seinen Hoffnungen, aber auch mit all seinen Ängsten." Ausdrücklich dankte Melanie Huml allen Helfern, Unterstützern und Spendern, die sich seit vielen Jahren für die Einrichtung eines Hospizes in Coburg eingesetzt haben.
Richard Reich, der Geschäftsführer Caritasverband Coburg sagte: "Für uns ist das Hospiz kein Sterbehaus, sondern ein Lebensraum: Ein Ort des Lebens, ein Ort der Begegnung im Erleben der letzten Wegstrecke - das möchte das Hospiz sein." Im Hospiz werde nicht nur gestorben, getrauert und geweint, sondern es sei auch ein Ort, an dem miteinander gelacht und gefeiert und intensiv gelebt werde.
Hermann Beckering, der Vorsitzende des Caritasverbandes, betonte, dass ein Hospiz von den Menschen lebe, welche die Sterbenden umsorgen. Und man sei glücklich, "hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" für das Hospiz gewonnen zu haben: "Es sind diese Menschen, die dem Hospiz ein Gesicht und eine Stimme geben."
Ein solches Gesicht ist Simone Lahl, die Leiterin des Hospizes. Sie sagte: "Wir wollen versuchen, für die Menschen und mit den Menschen herauszufinden, was sie in dieser außergewöhnlichen Lebenssituation brauchen und was ihnen wichtig ist und sie unterstützen aus ihrer Sicht qualitativ und möglichst beschwerdefrei zu leben - bis zuletzt." Man wolle versuchen, den Angehörigen ein offenes Ohr zu schenken, eine Hand zu reichen und in dieser schwierigen Situation Begleiter zu sein. Mit Blick auf ihre Kollegen sagte Lahl: "Wir wollen versuchen, uns gegenseitig zu tragen, zu respektieren und zu unterstützen, damit wir diese Aufgabe im Interesse der Menschen, die zu uns kommen, schultern können." Die ersten Bewohner werden Anfang Juli in das Hospiz einziehen.